Mythos Medienkunst: Thomas Lehner

Franz Xaver im Gespräch mit Thomas Lehner

Thomas Lehner, geb. 1963 in Linz, war über viele Jahre in der Stadtwerkstatt tätig und erfüllte leitende Aufgaben im Rahmen ihrer Mixed-Media- und Fernseh-projekte. Er entwickelte das Telepresence- und Virtual-Reality-Verfahren »P.R.D.« [Parallel Raum Display] und ist als Techniker und Gestalter tätig, lebt und arbeitet in Wien und Santiago de Cuba. 2012 erschien sein Film LOS REFRIGERADORES heiße Nächte - kühle Schränke.

Franz Xaver: Servus Tommi! Ich kann mich noch sehr gut erinnern, wie wir uns kennengelernt haben. Es war irgendwann Mitte oder Ende der 80er Jahre. Die Stadtwerkstatt hatte eine Ausstellung im Wuk (Kunsthalle Exnergasse) gemacht. Da habt ihr in der einen Hälfte des Raumes Krankenbetten aufgestellt und in der anderen einen Pflug in den Holzboden gerammt und dabei den halben Parkettboden rausgerissen. Mir hat das total gut gefallen. Ab diesen Zeitpunkt hatte ich mehr Kontakt mit der Stadtwerkstatt und vor allem mit Dir. Weil Du warst für mich eigentlich inhaltlich die erste Ansprechperson, da Du einen Bezug zur Technik gesucht hast. Ich kann mich noch an ein Foto von Dir erinnern, während eines Hotelfernsehprojekts zur Diagonale Wels 1987, »Tommi in einem Kabelgewirr«.

Thomas Lehner: Richtig. »Hotelevision« hat das Projekt geheißen. Wie Du weißt, war damals das Fernsehen, d a s meinungsbildende Medium überhaupt. In einer Zeit, in der das Internet so wie wir es heute kennen, für die meisten noch kaum vorstellbar war. Unter dem Begriff Medienkunst konnte man sich noch weniger vorstellen. Videokünstler/innen präsentierten ihre ersten Arbeiten in Randbereichen einzelner Filmfestivals. Der Kunstmarkt konnte damit noch überhaupt nichts anfangen. Im von »Moderne« und »Postmoderne« beeinflussten Kunstdiskurs spielten zwar Werke, die mit gesellschaftspolitischen Aspekten interagierten, eine gewisse Rolle. Beuys prägte den Begriff der »sozialen Plastik« und aus »Kunst im Öffentlichen Raum« entwickelte sich ansatzweise auch so etwas wie »Kunst mit dem Öffentlichen Raum«, aber dass elektronische (und digitale) Medien auch etwas mit Kunst zu tun haben könnten, wurde nur von Wenigen verstanden. Videokunst fiel aus dem Rahmen der Bildenden Künste und wurde eher dem Filmbereich zugeordnet. Deshalb wurde Videokunst auch bei einzelnen Filmfestivals gezeigt, über die unter anderem auch im Fernsehen berichtet wurde.
Wir wollten allerdings das Fernsehen selbst als Werkzeug der Kunst nutzen, anstatt lediglich Kunst im Fernsehen zu zeigen. Aber, live terrestrisch oder über Kabel-TV-Netze zu senden, wurde uns trotz reger Bemühungen anfänglich nicht gestattet. Über die Möglichkeiten der elektronischen Übertragung von Bildern und Tönen herrschten Monopole. Hotelfernsehen bildete hier eine juristische Lücke.
Zudem ergab sich, dass sich zu dieser Zeit das Festivalzentrum der Österreichischen Filmtage in einem Hotel mit Kinosaal, in Wels formierte.
Dieses Hotel, mit seinen verkabelten Fernsehapparaten und Telefonen in den privaten Wohneinheiten und auch seinen öffentlichen Bereichen, bot sich für uns so als Modell eines vernetzten Lebensraumes an. Dazu kam das Festival selbst als »event«, mit all seinen Charakteren und audiovisuellen Experten. Im Gegensatz zu einer Video-Installation mit mehreren Monitoren, konnte  man hier schon von Fernsehen, auch mit seinen soziokulturellen Aspekten, sprechen. Also, anstatt vorproduzierte Videos in den Festivalkinos zu zeigen, installierten wir vor Ort, mit allen videotechnischen Geräten und Kabeln, auf die wir zugreifen konnten, eine audiovisuelle Schaltzentrale. Das hier live generierte Signal speisten wir in die hauseigene TV-Anlage und strahlten so auf einem eigenen Kanal unser täglich 24-stündiges Programm aus. Die örtliche Nähe zum Publikum und die hausinterne Telefonanlage  erleichterten den Austausch mit unseren Rezipienten. Die Frage: »Was wäre, wenn jeder Empfänger auch gleich Sender sein könnte?« stand zentral im Raum. Dass diese Fragestellung damals die Vorstellungskraft der meisten unserer Gesprächspartner überstieg, ist heute, angesichts der Alltäglichkeit von Youtube u.s.w. unfassbar.

Franz Xaver: Viele Leute verwechselten damals Videokunst mit Medienkunst, das war ja auch so bei der Ars Electronica. Die hat sich im Fahrwasser der Klangwolke entwickeln können, und so wie ich das in Erinnerung habe, gab es bei der Ars das ORF-Zentrum und das Brucknerhaus. Im ORF-Zentrum war die schöne herzeigbare Kunst (Video usw.) und im Brucknerhaus ist es dann meist an das Eingemachte gegangen. Wie siehst Du das?

Thomas Lehner: Viele Leute verwechseln das auch heute noch. Den Begriff »Medienkunst« legt ja jede(r) aus wie sie/er will. Davon profitieren viele Schwachkünstler, Kuratoren und andere kultur- und kunstpolitische Entscheidungsträger. So auch die Ars.
Und das erste, was mir zu dazu einfällt, ist: Schade. Gut, ich will hier nicht zu weit ausholen und auf die unterschiedlichen Entwicklungsphasen der Ars im Detail eingehen. Aber natürlich war für uns Künstler damals die beste Zeit des Festivals. Die vor dem AEC. Da gab es zumindest noch ein Spannungsfeld zwischen Experimentellem und Populistischem, sowohl auf technologischen, als auch gesellschaftlichen und künstlerischen Ebenen. Irgendwie fand damals doch auch eine Begegnung zwischen den unterschiedlichen Bereichen statt.
Seither hat die Experimentierfreudigkeit und vor allem die Rolle der Kunst im Rahmen des Festivals entschieden abgenommen und der Populismus sich immer mehr in den Vordergrund gedrängt. Auch der künstlerische Labor- und Werkstätten-Gedanke, der ja in der ursprünglichen Idee eines Ars Centers eine wesentliche Rolle gespielt hat, ist gänzlich verloren gegangen.
Gut, das ist ja allgemein bekannt. Schade eben.
Was der Ars wahrscheinlich wirklich fehlt, ist ein neuer künstlerischer Kontext und eine Leitung, die auch davon etwas versteht. Oder zumindest ein entsprechender Beirat. Aber zum einen fehlt hierzu anscheinend der Mut unter den Entscheidungsträgern und zum anderen wird es schwer sein, jemanden dafür ausreichend Qualifizierten zu finden, die/der das überhaupt machen will. So wie die Ars heute strukturiert ist und da steht, würde Dich das doch, abgesehen von Honorar und Reisespesen, auch nicht wirklich interessieren, oder?

Franz Xaver: Hmmmm, ja bei einer zusätzlichen Pragmatisierung könnte man schon zum Überlegen anfangen und dann auch alles gut finden, so wie es ist. Aber das Angebot hat mir auch niemand gemacht. Ich war übrigens schon zweimal im Staatsdienst und das war total langweilig und man stumpft ab. Wir haben uns doch nicht zu beklagen – ein abwechslungsreiches Leben und eine Kunstperspektive, die ein sehr breites Genre abdeckt: von der in den späten 70er Jahren bis zur Medienkunst und den neuen Technologien in den 80er Jahren, bis zum Internet in den 90ern. In den 90erJahren war ja auch wieder so eine neue Aufbruchsstimmung. Der Osten war offen, die New-Economy boomte, das Internet lag brach. Ihr habt ja in dieser Zeit servus.at gegründet. Servus war ja ein Netzprovider für eine bestimmte Community, KünstlerInnen, die mit einem eigenen Netz auftreten und arbeiten wollten. Es hat ja verschiedene Communities in Europa gegeben. Die Internationale Stadt Berlin, V2, The Thing... in Österreich, die Blackbox, public netbase, mur.at und eben servus.at. In dieser Zeit wurde auch das Futurelab eingerichtet, aber über diese Entwicklung reden wir jetzt besser nicht mehr. Was war Eure Motivation für die Gründung von servus?

Thomas Lehner: Gut, lassen wir das mit der Ars (und ihrem Futurelab). Obwohl das ja irgendwie schon bezeichnend war, wie die damals mit allen Mitteln verhindern wollten, dass die Stadtwerkstatt und servus.at vor ihnen online gehen. Alles mögliche haben die versucht. Sogar einen Aufsichtsrats-Beschluss gefasst, alles zu unternehmen, dass das nicht geschieht. Irgendwie grotesk.
Zuerst nehmen sie uns die Abendsonne und werfen anstatt dessen einen Schatten auf das Haus der Stadtwerkstatt. Dann stellen sie sich auf die (schon lange vorbereitete Internetz-)Leitung. Und jetzt, mit dem Zubau, berauben sie uns sogar um den freien Blick auf die Donau. So wie damals die Imperialisten in den neuen Kontinenten, die ihre Kathedralen auf die Kultstätten der einheimischen Ureinwohner gestellt haben. Wer sich nicht uneingeschränkt damit einverstanden erklärte, wurde ausgemerzt. Aber zurück zu Deinen Fragen. Das stimmt, damals bestand eine gewisse Aufbruchsstimmung. In den 90ern sah es ja auch noch so aus, als wäre noch alles drinnen gewesen, vor der totalen Kommerzialisierung, die heute herrscht. Die dogmatische Trennung zwischen Kunst und Technik war uns nicht so wichtig. Der/die KünstlerIn war nicht ausschließlich zum formalen Gestalter degradiert und der User noch nicht rein zum Konsument.
Die Erschließung und Schaffung des Cyberspaces war wie die Entdeckung eines neuen Kontinents, in dem auch wir unsere Spuren hinterlassen haben. Damals war das noch ein »world wild web«.

Die Personalcomputer-Entwicklung und -Verbreitung, wie wir sie heute kennen, hatte eigentlich gerade erst begonnen. Und als das http-Protokoll eingesetzt wurde, war das ja noch komplettes Neuland. KünstlerInnen eigneten sich technische Kenntnisse im Bereich dieser neuen Medien an. Techniker fanden Zugänge zur Kunst. Deshalb bemühten wir uns, unter anderem auch um eine eigene Infarstrukur, in der sowohl KünstlerInnen als auch TechnikerInnen arbeiten konnten.
In unserem Kunstbegriff konnte ja auch ein Computerprogramm oder eine kleine elektronische Schaltung ein Kunstwerk sein.
Naturgemäß war das Interesse an technischen Netzwerken und elektronischen Medien groß, aber ein freier Zugang zum Internet noch in keiner Weise gegeben. Auf dem sogenannten »neuen freien Markt« gab es kaum Angebote der rudimentärsten Dienste. Da musste man noch vieles selber machen und entwickeln.
So war es nicht nur eine Notwendigkeit, selbst unsere Computer zu vernetzen, sondern eine gewisse technische Leidenschaft spielte natürlich auch eine Rolle und erweiterte unseren Handlungsspielraum. Selber entwickeln war billiger, und wir hatten dadurch zusätzlich die Möglichkeit, auch der Kunst und Kultur einen Platz in dieser neuen digitalen Welt einzuräumen. Vernetzung war im Rahmen der kulturellen Arbeit entscheidend und so war es klar, den Bedarf von Kunst- und Kulturschaffenden zu vertreten und servus.at als non-profit Initiative zu gründen. In der die Nutzer/innen als  stimmberechtigte, mündige Mitglieder/innen gleichzeitig auch die Betreiber/innen sind. Denn es war uns auch damals schon bewusst; Die Zukunft wird härter, wenn man die gesamte Entwicklung dem sogenannten freien Markt überlässt.

Franz Xaver: Ohne nun die Ars in Schutz nehmen zu wollen, sehe ich auch noch eine andere Ursache durch die die Werte damals ins Wanken gerieten. Es war anfangs nicht zu erkennen, denn man steckte mitten im Geschehen, aber aus heutiger Sicht kann man schon sagen: Das Internet mit seinem WWW hat die Welt und die Werte grundlegend verändert. Es war auch genau der Zeitpunkt als das AEC fertig gestellt und die Medienkunst zur Netzkunst wurde. Die Medienkunst verlor in Folge schnell an Sexappeal, weil über die Informationstechnik alle Genres vereinheitlicht wurden. Ich will der ARS und dem AEC bei Gott nicht die Stange halten, da wurden viele Fehler gemacht, über das müssten wir aber gesondert sprechen. Ein Resumee ist: Die (Medien-)Kunst steckt durch die neuen Technologien im Dreck fest. Du kannst hier gerne noch was darauf sagen....... sonst komme ich zu der Zeit, als das Internet neue Möglichkeiten eröffnete. Mit Silverserver arbeiteten wir ja etwas abseits der Kunst, aber an den gleichen Themen in einer laborartigen Struktur, die sich selber finanzieren konnte. Damals arbeiteten wir in diesem Kontext mit Public Netbase, Thing.at, mur.at, servus.at und auch – man höre – »dem Futurelab des AEC«.  Kreative Leute im Free-Softwarebereich arbeiteten an der Grenze des Kunstkontextes mit einer neuen Technologieethik an einer neuen Welt. Du hattest ja in Linz schon »servus.at« gegründet, bist aber wegen inhaltlicher Auseinandersetzungen (innerhalb der STWST) nach Wien gezogen, um dort an dieser neuen Welle der Kreativität mitzuarbeiten. Leider war diese Unternehmung zeitlich begrenzt, was man damals aber nicht wissen konnte. Mich würde interessieren, wie Du diese Zeit erlebt hast.

Thomas Lehner: Gut, erstmal möchte ich hier noch festhalten, dass ich servus.at nicht alleine gegründet habe. Da waren und sind auch noch eine ganze Menge anderer Leute beteiligt. servus.at ist ja dank der Initiative einiger schließlich bis zum heutigen Tag up and running. Und wenn man sich aktuell in der Medienwelt umsieht, hat uns die Geschichte ja gerade darin recht gegeben, dass es wichtig ist, sich eigene Infrastrukturen aufzubauen. Leider haben das nicht nur die Enscheidungsträger/innen der Kulturförderung immer noch nicht wirklich überrissen, wie notwendig mehr Kunst und Kultur in unseren neuen kommerzialisierten und populistischen Netzen wären. Als würde die Industrie und die Entscheidungsfreiheit des Marktes ohnehin dafür sorgen. Bedauerlicherweise ist es um das Verständnis der Medienkunst ähnlich bestellt. Bis tief hinein in unsere Ausbildungsstätten. Viele haben nicht einmal beim Kopieren unserer Werke und bei der nicht autorisierten Verwendung unserer Projektideen die zugrunde liegenden Inhalte verstanden und so nur oberflächliche Plagiate daraus gemacht (Anm. d. Red.: Gemeint ist das Stadtwerkstatt-Projekt»Clickscape 98«).

Zurück zur Kulturgeschichte und der Zeit der physikalischen Realität des Cyberspaces in den ersten Jahren nach der Jahrtausendwende. Damals, wie wir noch beim Sil waren, herrschte ja auch noch richtig Pionierstimmung. Wie die Goldgräber haben wir die Straßen aufgerissen und die Adern der Telekommunikation erschlossen und ausgebaut. Das von Dir geleitete Funk-Labor eroberte mit seinen selbst entwickelten Antennen die Lüfte. Von den Dächern der Stadt bis tief in den Untergrund Wiens errichteten wir die physikalischen Infrastrukturen für den Ausbau des virtuellen Universums des Internets. Zudem war da auch noch Platz für künstlerisch/kulturelle und technische Entwicklungen und vor allem für viele nicht kommerziell betriebene Server aller Art. Mit über zwanzig Konzernen haben wir um die Wette gegraben und unsere Klans erschlossen. Nur eine Handvoll dieser Firmen ist letztlich übrig geblieben.
Die New-Economy-Blase ist ja dann schnell auch mal geplatzt. Aber die Schienen in Richtung der totalen Kommerzialisierung der neuen Medien waren gelegt. Dass die Kunst hier auch einen Beitrag innerhalb der Entwicklung dieser neuen Kommunikations-Kultur leisten könnte, wurde genauso ignoriert, wie die sozio-kulturellen- und Geistes-Wissenschaften. Die Industrie hat sich an den Entwicklungen aus dem Opensource-Bereich bedient. Die Künstler können sich im Rahmen von oberflächlichen Gestaltungen von Webseiten, Grafiken und anderen »images«, sowie Computeranimationen und Videoclips im Netz verwirklichen. Im Großen und Ganzen wurden sie auf formale Aufgaben zurückgedrängt. Was von der Medienkunst noch übrig geblieben ist, ist dann immer mehr irgend so ein Anhängsel der Bildenden Kunst geworden. Mittlerweile findet man sogar vereinzelt Exemplare auf dem Kunstmarkt, wahrscheinlich vor allem dort, wo man sich ein bisschen mehr im Trend der Zeit präsentieren will.
Die Definition des eigentlich in unserer Verfassung verankerten Begriffs der Informationsfreiheit hat man der Regelung durch den »freien« Markt überlassen.
Und, Jetzt & Heute?
Irgendwie ist es ja schon etwas eigenartig, in einer Welt der totalen Überwachung zu leben.
Auf der einen Seite durch die Geheimdienste bis zu den lokalen Behörden. Auf der anderen Seite durch die kommerziellen Interessen und dem »globalen Marketing«, über dessen Strukturen wir auch »kostenlose« E-Mail- und andere »gratis« Netz-Dienste zur Verfügung gestellt bekommen.
Da fragt man sich doch, was hat die Angela Merkel eigentlich zu verbergen? Warum regen sich die Deutschen so auf, wegen der NSA?
Mit gewisser Österreich-Ironie könnte man sagen, dass das bei uns zum Glück noch kein Thema ist.

Franz Xaver: Danke für Deinen ausführlichen Kommentar. Es gibt ja immer weniger KünstlerInnen, die diese Entwicklungen so hautnah miterlebten. Dies ist auch der Grund, warum ich diese Interviewreihe überhaupt mache. Irgendwas ist da meiner Meinung nach Mitte der 90er Jahre komplett schiefgelaufen. Oder es ist etwas von uns missinterpretiert worden. Vielleicht war das ja alles von den Geheimdiensten gesteuert und vorprogrammiert. Ich weiß es nicht – alles was ich heute sehe, ist eine Situation, die für denkende, freie Menschen nicht besser wird, und dass KünsterInnen und Intellektuelle unserer Menschengemeinschaft keine Urteilskraft mehr besitzen. Tragisch. Bitte noch um einen Endkommentar, der ein positives Zukunftsbild erkennen lässt :)

Thomas Lehner: Wir werden es ja sehen. Die Technik entwickelt sich jedenfalls rasant und abgesehen von der weit verbreiteten schlechten (oder auch schwachen) Kunst gibt es schließlich auch immer wieder erfrischende Lichtblicke. Man kann ja auch nicht wirklich sagen, dass die Kunst überhaupt keinen Beitrag innerhalb unserer Kultur und so zu einer »besseren Welt« leisten kann. Aber vielleicht ist die Kunst doch auch nur eine Flucht; vor den allgemeinen Gegebenheiten der Realität, deren Bestandteil wir sind. Wie auch immer, (dem Zufall so wie so, und) der Kunst ihre Chance!

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