Editorial

Ein herzliches Grüß Gott! Wie geht es GOtt denn in diesen Tagen? Spielt es jetzt Krise der Theodizee reloaded oder ist ohnehin kein Platz mehr für IHN? »Religionskritik im Zeitalter des ungeglaubten Glaubens« verhandelt Lars Quadfasel von der Hamburger Studienbibliothek auf einer Doppelseite (4+5). Immerhin ein Viertel der ÖsterreicherInnen glaubt noch an die Hölle und – wie man bei Quadfasel nachlesen kann – 66 % der Deutschen an Schutzengel. War der Antisemitismus die Religion der Nationalsozialisten? Diese und andere Fragen zum Thema NS können am 29. Mai in der Stadtwerkstatt beim Tagesseminar »Ideologie und Volksgemeinschaft« von Luis Liendo Espinoza gestellt werden. Mehr dazu auf Seite 7.
Gläubige Nazi waren die Eltern oder Großeltern der InterviewpartnerInnen von Jo Schmeiser und Simone Bader (Klub 2) für ihren neuen Film »Liebe Geschichte«, über den Sabine Rohlf auf Seite 6 schreibt.
Erstmals die Möglichkeit, Dinge zu verändern, sieht Thomas von der Osten-Sacken in den Umwälzungen im arabischen Raum. Ein Interview mit dem Jungle World-Autor und -Blogger von Dominik Meisinger finden Sie auf Seite 8.
Dass sich die Dinge auch zum Schlechteren ändern könnten, etwa in Ägypten, befürchten viele in Isreal. Dazu mehr auf Seite 9 von Stephan Grigat, der sich vor kurzem in Tel Aviv aufgehalten hat.
Antisemitische Abwehr bestimmte jahrzehntelang vor allem in Österreich die (Nicht-)Rezeption der Musik Gustav Mahlers, dessen 100. Todestag sich am 18. Mai jährt. Am 9. Juni ist der Wiener Autor und Kulturwissenschafter Gerhard Scheit mit dem Vortrag Pogrommusik. Gustav Mahler und Theodor W. Adorno in der Stadtwerkstatt zu Gast. Renate Göllner rezensiert das neue Buch über Mahler von Scheit und Wilhelm Svoboda auf Seite 11.
Siegfried Kracauer ist vor allem als Autor des Filmbuchs Von Caligari zu Hitler bekannt. Der Band Kracauers Blick zeigt neue Facetten des Frankfurter Journalisten und Soziologen, vor allem seinen Blick auf die Stadt. Tanja Brandmayr hat die Herausgeberin Christine Holste auf Seite 13 zum Interview gebeten.
Ein Auszug aus seinem überaus witzige Roman, für den Fritz Ostermayer Im Sumpf kaum genug Superlative finden konnte, wurde erstmals in dieser Zeitung vorabgedruckt. Jetzt ist Philip Hautmanns Yorik im Trauma Verlag erschienen und er gibt Anna Masoner auf Seite 12 Auskunft darüber.
Und noch zur Finsternis hierzulande. Erwin Riess erzählt auf Seite 10 Unglaubliches vom heimischen Gesundheitswesen am Beispiel Kärnten und Franz Fend protestiert auf Seite 17 gegen das Bettelverbot, siehe auch http://www.bettellobby.at.
Das Cover dieser Ausgabe ist von unserer Layouterin Astrid Benzer und zeigt mögliches Leben in den Linzer Hafenbecken, denen die Verlandung droht. Mehr darüber auf Seite 3.

Ahoi

k.

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