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Jennifer Lyn Morone™ Inc, the girl who became a corporation
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Chinese peasant struggles from 1959 to 2014
Overview of the main forms of peasant collective action against capital and the state in China from 1959 to 2014, with a focus on the past two decades.
Unendliche Bedürfnisse?
[Erschienen in der Kolumne »Krisenstab« im Neuen Deutschland vom 23.6.2014]
Über produktive und sinnlich-vitale Bedürfnisse am Beispiel von NahrungsmittelnIn der letzten Kolumne wurde die behauptete ewige Knappheit von Gütern als künstlich unverfügbar gemachte Fülle entschlüsselt. Der Knappheitsmythos wird allerdings von einer weiteren Annahme begleitet: Die Bedürfnisse seien unendlich. Das klingt logisch: Wenn die Bedürfnisse immer weiter wachsen, dann können die produzierten Güter nie ausreichen und werden folglich immer knapp sein. Sehen wir uns das am Beispiel der Produktion von Nahrungsmitteln an.
Bedürfnisse sind nie die gleichen, sondern sie verändern sich permanent. Zwar wollen Menschen immer essen, aber was und wie sie essen, ist heute völlig anders als vor hundert Jahren. Gibt es für unsere heutige Art und Weise zu essen genug Nahrungsmittel? Bei weitem! Dass sich nicht alle Menschen ausreichend und gut ernähren können, liegt nicht daran, dass die Bedürfnisse die Produktion übersteigen, die Nahrungsmittel also nicht ausreichen, sondern es liegt daran, dass sie knapp sind. Wir erinnern uns: Knappheit ist nichts Natürliches, sondern künstlich beschränkte Fülle. Eigentlich könnte genug für alle da sein, auch in guter Qualität, nur dürfen die Lebensmittel nicht allen zukommen, weil sonst das System aus Verkaufen und Kaufen zusammenbrechen würde. Wo kämen wir denn da hin, entnähme jede und jeder aus der Fülle, was er oder sie braucht?
Stattdessen wird fast die Hälfte der Lebensmittel vernichtet. Gleichzeitig müssen immer »neue« Nahrungsmittel »designt« werden, um den Absatz zu sichern. Designer Food verbraucht mehr Rohstoffe und Energie bei der Herstellung, setzt auf Suchteffekte beim Konsum (mittels Zucker, Salz, Fett, Chemie) und lockt durch oberflächige Optik und Geschmack. Design als Sein – einzig zum Zwecke des Verkaufs.
Nebenbei kann auch noch die Überproduktion profitabel untergebracht werden. So wird seit den 1970er Jahren in den Vereinigten Staaten Mais zu Glucose-Fructose-Sirup verarbeitet und nahezu jedem Nahrungsmittel beigefügt – mit fatalen Folgen für die Gesundheit. Die Anzahl der Menschen mit Adipositas (Fettleibigkeit) stieg sprunghaft an. Ein neuer »Sirup-Markt« wurde geschaffen, doch Ausdruck gewachsener Bedürfnisse ist das wohl kaum.
Bei der Frage der Bedürfnisse müssen wir unterscheiden zwischen den aktuellen und den zukünftigen. Die aktuellen Bedürfnisse sind endlich, und die Menschheit ist prinzipiell in der Lage, sie auch zu befriedigen. Ohne Knappheit, ohne die künstlich beschränkte Fülle, wäre das zu machen. Über zukünftige Bedürfnisse können wir nicht viel sagen – außer, dass sie sich ziemlich sicher verändert haben werden im Gegensatz zu heute. Die potenziell unendliche Veränderbarkeit der Bedürfnisse wird nun verwendet, um den Knappheitsmythos zu rechtfertigen. Ein simpler Trick.
Eine Folge der Warenproduktion ist die Trennung von Produktion und Konsum und damit die Abspaltung der produktiven von den sinnlich-vitalen Bedürfnissen. Bei KäuferInnen interessieren nur konsumtive Bedürfnisse, allerdings auch nur, sofern sie zahlungsfähig sind. Bei ProduzentInnen hingegen sollen die produktiven Bedürfnisse nur in der Zwangsjacke der Verwertung zur Geltung kommen – zum Beispiel in Form der Lohnarbeit. Doch viele Menschen machen diese Spaltung, die künstliche Verknappung ihrer Produktivität außerhalb der Verwertung, nicht mehr mit. Die Commons, das gemeinschaftliche Produzieren und Nutzen von Gütern jenseits des Marktes, sind ein Ausdruck dieser Entwicklung.
Ein Beispiel für ein solches Commons im Bereich der Ernährung ist die SoLawi – die Solidarische Landwirtschaft. Dort organisieren BäuerInnen und NutzerInnen gemeinsam Finanzierung, Produktion und Verteilung hochwertiger Lebensmittel. Es wird angebaut, was gewollt wird, und das ökologisch, vielfältig, geschmackvoll, verpackungsfrei, CO2-arm, tauschfrei, bedürfnisorientiert. Eine kleine Alternative im Meer der die fossilen Ressourcen verschlingenden Agroindustrie.
Die Zukunft liegt nicht in der Beschränkung von Bedürfnissen, sondern in ihrer radikalen Entfaltung. Dabei geht es um die Aufhebung der künstlichen Spaltung zwischen produktiven und sinnlich-vitalen Bedürfnissen. Nicht die Wirtschaft muss wachsen, sondern die Fähigkeit der Menschen, mit begrenzten Ressourcen ein gutes Leben für alle zu schaffen. Muss ich erwähnen, dass dies nur jenseits der Warenproduktion, jenseits des Kapitalismus möglich ist?
SEFT-1, the Abandoned Railways Exploration Probe arrives in London
A visit to the largest wind tunnel in Great Britain
Home Stories: Manchmal hinke ich mir selbst hinterher
[Dieser Artikel erschien nicht in der Printausgabe. Alle »Keimformen«-Artikel in Streifzüge 60/2014]
Von Birte Friebel
Erlebe ich gerade einen Funktionswechsel in mir selbst? Diese Frage habe ich mir gestellt, als ich nach Begriffen für den Wandel gesucht habe, den ich gerade durchmache. Natürlich lässt sich das erst rückblickend beurteilen. Dieser Text hier wird also vielleicht irgendwann mal ein Text über einen Funktionswechsel gewesen sein.
Stell dir vor, du kommst in dein Zimmer, so wie du es mehrmals am Tag tust. Doch heute ist etwas anders. du fühlst dich unruhig und unzufrieden und weißt nicht weshalb. Und so schaust du dich zum ersten Mal seit langer Zeit wieder aufmerksam und bewusst in deinem Raum um. Er ist eigentlich gar nicht mal so klein, er wirkt nur sehr beengt. Ringsum stehen Regale und Schränke an den Wänden, die vollgestopft sind mit allem möglichen Zeug. Teilweise quillt es heraus oder liegt herum, notdürftig gestapelt und zu wackeligen Bergen auf Regalen und Schränken aufgetürmt. Sogar die Fenster sind so zugestellt, dass kaum noch Licht ungehindert eindringen kann, geschweige denn ein bisschen Luft! Als du das so siehst, bist du kurz froh, dass noch nichts eingestürzt ist – du musst dir allerdings auch eingestehen, dass du nicht abschätzen kannst, wie lange dieser Zustand noch halten wird.
Auf jeden Fall wird es Zeit aufzuräumen. Nein, eigentlich musst du radikal ausmisten! Mal wieder eine neue Ordnung reinbringen und dich von all dem alten Tand befreien. Plötzlich hältst du diesen Zustand keine Sekunde länger aus. Weg damit! Voller Tatendrang legst du gleich los.
Das Teil da zum Beispiel, das fandest du eigentlich schon furchtbar, als du es damals geschenkt bekommen hast! Angenommen und behalten hast du es trotzdem, sogar dich bedankt und ein bisschen so getan, als würdest du dich freuen. Weg damit!
Es kommen auch Kisten zum Vorschein, die du nicht ohne Grund irgendwann mal in der hintersten Ecke hast verschwinden lassen und die du seitdem vergessen hast. Sie sind dick eingestaubt und verströmen den Hauch einer dunklen Ahnung. Du nimmst sie zögernd zur Hand, legst sie dann aber lieber schnell zur Seite und mit einem unguten Gefühl in der Magengegend setzt du sie auf deine imaginäre, viel zu lange To-Do-Liste.
Und dann sind da ein paar Dinge, die du mal angefangen hast zu lesen oder zu bauen, oder die Skizze einer Idee, die du nie umgesetzt hast. Du nimmst sie in die Hand und fragst dich, wie du das nur konntest. Auf einmal erscheinen sie dir vertraut und gleichzeitig aufregend, so als hätten sie nur auf dich gewartet. Oder ist es umgekehrt? Am liebsten würdest du sofort dort weitermachen, wo du aufgehört hattest, denn die Entdeckungen scheinen gerade perfekt zu deiner Lebenssituation zu passen. Aber kurz bevor du dich endgültig verzettelst, legst du sie auf den Stapel der Dinge, die du definitiv behalten willst, und du kannst es kaum erwarten, dich weiter mit ihnen zu beschäftigen.
Immerhin kommst du jetzt an den Punkt, dass die wirklich unnötigen und veralteten Sachen bereit sind, weggeworfen zu werden, was du auch unverzüglich tust. So räumst du nach und nach alles aus, wirfst weg, sortierst. Wenn du allerdings mal wieder kurz aus der nahen Betrachtung der einzelnen Objekte auftauchst und dich umblickst, musst du feststellen, dass dich mittlerweile ein unfassbares Chaos umgibt. Eingeklemmt zwischen Stapeln, Kisten und wahllos ungeordnetem Zeug kannst du kaum noch den Raum durchqueren. Kurz spürst du, wie dich ein Anflug von Verzweiflung erfasst, aber du reißt dich am Riemen. Ein Schritt nach dem anderen!
Jetzt könntest du im Grunde anfangen, die Regale und Schränke wieder einzuräumen. Aber während du noch kurz alle abwischen willst, musst du feststellen, dass das eine oder andere Regal nicht mehr brauchbar ist. Du schaust sie dir mit wachsendem Unbehagen nacheinander mal genauer an:
Da ist zum einen der große Einbauschrank: Auf einer metallenen Plakette, die daran angebracht ist, steht in großen Lettern: BILDUNG. Dieser Einbauschrank war standardmäßig Teil der Einrichtung – ihn rauszureißen wäre dir nie in den Sinn gekommen, und ist darüber hinaus laut Vertrag verboten. Die Ordner und Kisten darin gehörten zum Schrank, sie passen scheinbar perfekt in die dafür vorgesehenen Schubfächer und du hast sie, ohne groß darüber nachzudenken, genutzt.
Aber in letzter Zeit ist hier immer mehr dazugekommen, das eigentlich gar keinen Platz darin findet, Bücher von Form und Inhalt, für die der Schrank nicht vorgesehen wurde – du bist dir nicht einmal sicher, ob es überhaupt erlaubt ist, diese Bücher in diesen Schrank zu stellen. Teilweise haben sie jedenfalls die Bretter aus den Angeln gehebelt, was das ganze Konstrukt reichlich wackelig wirken lässt.
Du überlegst noch kurz, diese unnormierten Bücher, die querulierenden Gedankenblöcke und rasant wachsende Wissenssaat irgendwie in den Einbauschrank zu integrieren, aber du musst schnell feststellen: Die Form des Schrankes lässt nichts zu, was von dem Standardmaß der Schubfächer abweicht. Und auf einmal spürst du, wie sehr dich dieser Koloss Zeit deines Lebens eingeschränkt hat: Wie viel Lebensenergie es dich gekostet hat, dich in sein Ordnungssystem einzufügen! Welche deiner Gedanken und Bedürfnisse in diesem Schrank nie Raum greifen durften! Du bist einen Moment lang fassungslos darüber, dass dir das vorher nie bewusst geworden war, und darüber, dass du all deine latenten Widerstände gegen die Nutzung dieses Schrankes immer als dein persönliches Versagen gedeutet hast.
Was willst du nun tun? Die Schubfächer und Bretter umnutzen oder den Einbauschrank ganz umgestalten? Kannst du ihn weiter nutzen, ohne dass er dir seine Form aufzwingt?
Du lässt dich auf den Boden sinken, nur kurz ausruhen. Mal wieder Luft holen.
Du lässt den Blick durch den Raum schweifen und betrachtest die umliegenden Regale.
Da steht Soziale Beziehungen, ein altes Familienerbstück, das deine Eltern dir zu deiner Geburt geschenkt haben. Seit deiner Pubertät hat es von dir ab und zu einen anderen Anstrich erhalten – alles in allem ist es aber noch dasselbe Stück geblieben. Direkt neben der Tür hat das klapprige, etwas vergilbte, schmierige Regal Krankheit seinen Platz. Von deinen Eltern wurdest du diesbezüglich immer mit einem vorwurfsvollen Blick bedacht, und auch dir bereitet dieses merkwürdige Mobiliar Unbehagen. Trotzdem hast du es in der Vergangenheit immer wieder dazu genutzt, damit deine Tür zu blockieren, wenn dir mal wieder alles zu viel wurde und du dir nicht anders zu helfen wusstest.
Da sind Möbelstücke, die mangels besseren Wissens falsch zusammengebaut wurden. Manche sind morsch und feucht, sie riechen nicht besonders gut, und weshalb du sie nicht bereits entsorgt hast, kannst du dir nicht erklären. Einige, eigentlich viel zu viele Schränke und Kommoden sind billige Massenprodukte, die deine Freunde auch alle haben – von ihnen hast du erfahren, dass sie nicht nur bei dir bereits nach kurzer Zeit Verschleißerscheinungen zeigten und unter der schicken Oberfläche Material von schlechter Qualität zum Vorschein kam. Manches hast du dir nur angeschafft, um damit vor anderen angeben zu können – Hauptsache höher, belastbarer, effizienter. Andere Regale wiederum erscheinen dir heute klobig, altmodisch und ohne Persönlichkeit.
Du bist ratlos. Du spürst deine wachsende Ungeduld und Unsicherheit, und du wirst von einer Achterbahn der Gefühle mitgerissen. Du wolltest doch nur kurz ein bisschen ausmisten! Du wirst wütend. Am liebsten würdest du die Regale einfach zerschlagen und zerstören! Aber liegt das in deiner Macht? Vielleicht wäre es besser, einfach wieder alles schön ordentlich zurückzuräumen und so zu tun, als wäre nichts passiert. Einfach so weitermachen wie bisher. Aber das geht nicht. Nein, du kannst und willst nicht mehr zurück. Was willst du nun tun? Du schließt die Augen. Atmest tief durch, und hörst in dich hinein… Wie hast du dich entschieden?
Viva Miuccia! Cursory notes on the political t-shirt
What do political t-shirts as a form — and their content — say about current attitudes to LGBT issues in parliamentary parties?
The t-shirt is a broadcast medium; it tells its audience things. And not just the campaign slogan; more importantly, its role is to confer a political subjecthood upon the wearer that can be read by the viewer.Callout for submissions: Unpaid labour in the language teaching industry
As part of a developing project, the Angry Language Brigade is requesting submissions about the experiences of unpaid labour by language teaching workers.
The Angry Language Brigade would like to hear your stories about the unpaid work that goes on in language schools.Hermes on the Hudson: Review of Excommunication
Here is my latest essay on the state of the art of internet culture, published in the e-flux Journal 04/14. It is also a review of the book by three New York media theorists that I knew well, McKenzie Wark, Eugene Thacker and Alex Galloway called Excommunication. In May 2014 we had a discussion about my piece and their book on the Empyre email discussion list.
Interview with Astra Taylor on her book The People’s Platform (Eurozine)
I wrote a short review as an intro to an email interview that I did with the documentary film maker Astra Taylor (USA) on her new book entitled The People’s Platform–Taking Back Power and Culture in the Digital Age. The Webmagazine based in Vienna, Austria called Eurozine was interested to published the piece. Here it is. Enjoy. It is story of how a young female public intellectual became a ‘net critic’ and how she looks at the state of affairs in this growing but still marginal cultural field of criticism. How should we criticize Facebook and Google? Astra Taylor on why we need to position internet as a part of the ‘political economy of the media’.
Relearn Variable summerschool 2014
Video Trans Americas
Juan Downey’s video works were mainly focussed on two major series, Video Trans Americas and The Thinking Eye. Both were motivated by Downey’s desire to understand his own identity in relation to cultural, political and economic systems. Late Barbarians featured a work from The Thinking Eye series, highlighting a shift in Downey’s focus toward Western civilization as a means by which to decipher the self through cultural consumption.
Prior to this series was Video Trans Americas, which marked the beginning of Downey’s use of the documentary form, in investigating issues of transcultural difference and similarities in relation to his own European and South American identity. Downey travelled through South America and made highly subjective and idiosyncratic accounts of his experiences of living with indigenous peoples there. Prefiguring contemporary experimental documentary practices by artists, Downey challenges ethnography in relation to the documentary form and the question of objectivity: “We could say that a documentary is a form of subjectivity, a work that oscillates between different degrees of subjectivity, therefore we cannot speak of either objectivity or of subjectivity. This paradox of the documentary is what I find most interesting, which is why I have come to use elements of fiction, fantasies, to transmit ideas.”
Before embarking on his journey through South America, Downey Outlined his aims for the project in the journal Radical Software:
“Many of America’s cultures exist today in total isolation, unaware of their overall variety and of commonly shared myths. This automobile trip is designed to develop a holistic perspective among the various populations inhabiting the American continents, thus generating cultural interaction.
A videotaped account from New York to the southern tip of Latin America. A form of infolding in space while evolving in time. Playing back a culture in the context of another, the culture itself in its own context, and, finally, editing all interactions of time, space and context into one work of art.
Cultural information (art, architecture, cooking, dance, landscape, language, etc) will be mainly exchanged by means of video-tape shot along the way and played back in the different villages, for the people to see themselves.
The role of the artists is here conceived as a cultural communicant, as an activating aesthetic anthropologist with visual means of expression: video-tape.
The expedition will leave in July and return to New York in early September, where the video-tapes will be edited and presented in final version.”
Watch The Laughing Aligator (1979) from the series here.
Read: Gilian Young – “Social Media: Juan Downey’s Video Trans Americas” in Interventions Journal.
“Throughout the video, the laughter of the Yanomami serves as an aqueous laugh track, which, like all laugh tracks, processes one of our most authentic, spontaneous, and involuntary modes of engagement into a signal of the inauthentic, the staged. Along with the clear elements of stagedness in The Laughing Alligator—from Downey’s range of outfits, variously a tie and jacket and Yanomami face paint and haircut, to the postcard image that stands in for the mythic figure of the alligator’s wife—the traces of laughter in such an ostensibly serious scene indicates the inauthenticity of many ethnographic recordings, which are often positioned as objective and transparent documents. ”
Pictures at an Exhibition
Chris Marker’s Pictures at an Exhibition was featured in Late Barbarians, a tour around a virtual gallery Marker created in Second Life. The camera pans through a seemingly unending set of corridors leading to canonical images from art and world history that Marker has worked over and added to, in often iconoclastic and humorous way.
Watch here.
Pictures at an Exhibition forms part of a longer film documenting Marker’s activities in Second Life. Our guide for this wandering around the island of Ouvroir is Marker’s virtual avatar, Guillaume-en-Egypte
Watch here.
A Guided tour by Chris Marker:
“In 2009, the Harvard Film Archive hosted a truly historic live encounter with Chris Marker in Second Life. Marker, who has often been sited in the form of his avatar in Ouvroir, generously agreed to lead a guided tour and offer commentary on his latest creation, including special single-channel presentations of his video pieces Silent Movie and The Hollow Men, an occasion that was made all the more meaningful by the then recent announcement that the museum would be dismantled later that year. ”
Watch here.
Hommage à …
Lili Dujourie in conversation with Gertrud Sandqvist on her early video work, some of which featured in Late Barbarians.
Watch the video here.
“Between 1970 and 1980, her relationship with the new video medium laid down the conditions of a praxis rather than a form. The artist experimented with various types of live recording, with no cuts or scenes, in which she showed herself at some length in simple frames, apparently styleless. The presence of this slowly moving body refers to certain dance and performance practices, but it is rather from a cinematic tradition, capturing things in real time, that the whole work seems to stem. Otherwise put: using video as an objective and neutral instrument for measuring time and space, in the tradition of artists like Andy Warhol or Bruce Nauman. Video. Surveillance. But these pose periods sometimes freeze and crystallize in a fleeting way as romantic pictorial compositions (in Sonnet and Passion de l’été pour l’hiverin particular), not to say like certain icons of modernity (Courbet’s L’Origine du monde, in Hommage à…). This indifference on the part of the act of displaying, which is both apathetic and shameless, combined with a sterilization and stripping of the frame, refers the viewer in the end of the day to the responsibility of his own way of looking at things, between fascination for the suspended split second and disenchanted voyeurism.”
Guillaume Désanges
See and Seen
Late Barbarians artist Matts Liederstam’s Doctoral thesis, See and Seen is available to view online.
“The point of departure for See and Seen (text, website and exhibition) is the conventions of the Ideal Landscapes painted in Rome during the 17th century by artists such as Claude Lorrain and Nicolas Poussin. In 18th century England this translated into a particular gaze that became the fashion for how, and the parameters within which, the landscape was to be seen and that subsequently gave rise to landscaped parks, poetry and painting, and consequently had a significant role in shaping theories of the Picturesque. These ideas gathered currency outside Europe partly through the pathways opened by British colonialism, which still to a certain extent determine the Western notion of landscape and landscape architecture. This is part of a narrative relating to the popularity of landscape as a subject, that is also embedded in and produced by the discipline of art history and a model that I worked with in my art practice from the beginning of the 1990s.”
Visit the website here.
videoconverter.js
Moving on
Deptford.TV moves on to Deckspace.TV.
Please point your browsers to Deckspace.TV.
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Statement from Warwick University Occupation
In the academic year of 2011/12 the Vice-Chancellor of Warwick University, Nigel Thrift, was awarded a pay increase of £42,000. He now receives a pay packet of £316,000 – earning over twenty-two times more than the lowest paid worker at this university (£14,202).
This is not unusual. Vice-Chancellors of the country’s most selective universities have received similar pay increases. These come at a time of continuing economic crisis, rising youth unemployment and falling intake of students from less-privileged backgrounds. This is symptomatic of widening social inequality and a mass transfer of wealth from poor to rich, public to private.
Widening inequality within higher education is driven by the marketization and privatization of universities. Institutions that were once for the public good are now being turned over to private, profit-driven interests. This is deliberately advanced by government policy on higher education. Our university system was once acknowledged as one of the best in the world. This is now being dismantled.
Unlike their Vice-Chancellors, university staff members have experienced a real wage pay cut. Made in the name of ‘growth’ and ‘efficiency’, these cuts go hand in hand with longer hours, less money and insecure contracts for postgraduate and junior staff members. This puts enormous pressure on staff and visibly reduces teaching standards, forcing us to ask: efficient at what?
At the same time, students are forced to take on the burden of financing higher education. While fees climb to £9,000 a year, bursaries are either cancelled or transferred to ‘fee waivers’; meanwhile, in universities like Warwick, maintenance costs are driven up by the construction of ever-more expensive accommodation. The vast post-university debt (£43,500) now facing less privileged students whose families cannot afford to pay up-front makes university education seem both risky and undesirable for many. This process is changing the perception of higher education from a public good to a private investment, from a communal right to an individual privilege, accessible only by the few, as demonstrated by falling applications from disadvantaged backgrounds.
The widening gap in pay between senior managers and frontline staff, and the debt forced on students, means that the university now reproduces social inequalities rather than contesting them. This undermines the university’s democratic function as a space in which free thought, debate and critical inquiry is fostered in order to give people the tools to challenge social hierarchies and play an active role in the public sphere.
Our opposition to the rising salary of the Vice-Chancellor speaks to a deeper opposition to the continuing marketization and privatization of higher education. The problems at Warwick University are problems for the entire university system under market logic. The management of this university is failing to make the case for the protection and promotion of the public university, so we must do it. The government’s radical restructuring of higher education has crept up on us, and we must act now if we are to resist – before it’s too late.
We contest these reforms to our university, however the voice of the student body has been reduced to customer feedback and merely tokenistic representation in the governance of this university. There is currently no space for dialogue over the future of our own university. We are occupying this council chamber in order to open that space, to start that dialogue and to make our voices heard. If we are to halt this government’s assault on the university we must make ourselves heard TOGETHER and begin to work towards an alternative. Join us.