Nur wenige Tage nach der Konferenz "Creative Cities - das Versprechen der kreativen Ökonomie" veröffentlichte der Festivalblog "Tagr.tv" Interviews mit Konferenzteilnehmern Diedrich Diederichsen, Maurizio Lazzarato und Jaime Stapleton.
Tagr.tv versteht sich als Plattform für Inhalteproduzenten, die mit schlanken Produltionstools arbeiten und ihre "rich media feeds" auf der gemeinsamen Plattform zusammen führen. Dem zugrunde liegt die Beobachtung dass es "single blogger" ohnehin wie Sand am Meer gäbe, eine Beobachtung, die von thenextlayer.org geteilt wird, so dass es auch nicht überraschen mag, dass es in der Vergangenheit bereits Kollaborationen zwischen den beiden Plattformen gab.
In jüngster Zeit ist Tagr.tv durch seine sich zunehmend professionalisierende Festivalberichterstattung aufgefallen. Ausführliche Berichterstattung gab es zum Beispiel Anfang 2009 von der Transmediale in Berlin. Tagr.tv konzentriert sich dabei auf das Format des Interviews und benutzt dazu einen umgebauten Regenschirm. Ausgestattet mit Leuchte, Kamera und Mikrofon, sorgt dieses "Medium" für konstanten Ton und Licht, so dass Aufnahmen einer zweiten Kamera gegengeschnitten werden können. So ausgestattet, entwickelt Tagr.tv seinen eigenen Stil eines Künstler-Online-Journalismus.
Begleitend zur Konferenz "Creative Cities, das Versprechen der kreativen Ökonomie" filmte und bearbeitete Tagr.tv die folgenden Interviews:
Interview mit Jaime Stapleton. Der In Kopenhagen und London lebende Rechtssoziologe verbindet Wirtschaftstheorie und Geschichte, Kunsttheorie und Rechtssoziologie zu einem eigenwilligen und sehr interessantem Mix, wie insbesondere auch der zweite Teil des Interviews illustriert.
Interview mit Maurizio Lazzarato. Der in Paris lebende Philosoph und Soziologe erklärt, warum der Diskurs und die Policies um die Creative Industries eigentlich der Kreativität mehr schaden als helfen. Das Interview ist in französischer Sprache und ein/e Freiwillige/r wird noch gesucht, um eine Übersetzung für englische Untertitel zu machen.
Interview mit Diedrich Diederichsen. Der in Wien und Berlin lebende Kulturwissenschafter spricht über Neoliberalismus und die überhöhte Selbstidentifikation der in den Creative Industries arbeitenden.