informationsdienst johannes-kepler-universität linz, 14. april
1999, 19:00
zielscheibe eines angriffes kritischer studentinnen und studenten
wurde aussenminister dr. wolfgang schüssel bei einer podiumsdiskussion zum thema "sind österreichs studenten
europafit?" an der johannes-kepler-universität linz. im selben
moment als aussenminister schüssel in die diskussion um die europareife
österreichischer studentinnen eingreifen wollte, sprang eine gruppe von über 30 studentinnen und studenten auf
und bombardierte den politiker mit papierfliegern und schwedenbomben. während sich unter den etwa 150 anwesenden konfusion ausbreitete,
skandierten die aktionistinnen parolen wie "bomben schaffen keinen
frieden!" und "nein zum nato-angriffskrieg!". sichtlich getroffen,
im doppelten sinn des wortes, fand aussenminister schüssel zunächst
keine worte und konnte die diskussion erst wieder fortsetzen,
nachdem die gruppe aus dem raum hinausgedrängt wurde.
eine sprecherin der kritischen gruppe meinte zu den hintergründen
des "bombenanschlags": "wenn sich eine unkritische masse von studierenden
von einem thema wie der europareife österreichischer studierender
berieseln lässt, noch dazu vom vizekanzler und aussenminister
unseres landes, während die nato die luftschläge in jugoslawien
mit unverminderter härte fortsetzt, muss dagegen aufgetreten werden.
wir forden daher eine sofortige zurücknahme des nato-bombardments
in jugoslawien und die ausschöpfung aller denkbaren möglichkeiten
zur friedlichen streitbeilegung in einem diskurs mit anderen neutralen
staaten." |