Auszüge aus der Rede von Bundeskanzler Viktor Klima, SPÖ am Parteitag
der SP OÖ am 10.April 1999
Klima zu Kosovo:
Österreich hat humanitäre Aufgabe
Klares Bekenntnis zur Neutralität - Gegen neue Nato-Debatte
In unmittelbarer Nähe zu Österreich ereigne sich ?eine humanitäre
Katastrophe unbeschreiblichen Ausmaßes?, mit diesen Worten ging
Bundeskanzler Viktor Klima in seiner Rede auf dem Landesparteitag
der SPÖ-Oberösterreich am Samstag auf die Krise im Kosovo ein.
?Es ist nicht gewiß, daß die militärische Aktion der Nato ihr
politisches Ziel erreicht, die Rückkehr und die Sicherheit der
Vertriebenen im Kosovo." Aber es ist gewiß, daß wir nicht zulassen
können, wie Tausende Menschen vertrieben und ermordet werden,
so Klima. Klima weiter: "Manche meinen, es sei zu spät für eine
eine politische Lösung. Ich betone dagegen: Es ist nie zu spät
für eine politische Lösung.? Für dieses Ziel zu arbeiten, müsse
der Vorsatz des neutrale Österreich sein: "Österreich hat in diesem
Konflikt eine humanitäre, und keine militärische Aufgabe", unterstrich
Klima.
"Wir sind ein neutrales Land. Unser Auftrag ist es: zu helfen,
und nicht Krieg zu führen, weder mit Taten noch mit Worten", unterstrich
der Bundeskanzler, der sich entschieden dagegen wandte, daß versucht
werde, daß Leid von Menschen zu mißbrauchen, um eine Nato-Betrittsdebatte
anzuzetteln und die Neutralität in Verruf zu bringen. Es werde
von einem Regierungsmitglied behauptet, die Neutralität sei widersinnig
und sie habe uns nichts gebracht, so Klima weiter: "Das will und
werde ich nicht hinnehmen." Klima betonte, es gebe eine "klare
Verfassungslage", nach der sei Österreich "neutral und solidarisch.
Wir sind keine Trittbrettfahrer." Klima stellte auch fest, daß
die gemeinsame Außen- und Sicherheitspolitik Europas entwickelt
und gestärkt werden müsse und Rußland miteingebunden werden müsse.
In der gemeinsamen europäischen Sicherheitspolitik hätten die
neutralen EU-Staaten einen gewichtigen Anteil; "Frieden uns Sicherheit
stehen dabei im Mittelpunkt."
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