Alles, was in dieser Stadt eine Gitarre halten, Tasten drücken, Felle zum Schwingen bringen und das Maul aufreißen kann, ist aufgerufen. In einer Parallelaktion zu "1000 Jahre Österreich" wird das Jahr 1996 in der Pöstlingberg-Metropole zum permanenten Pflasterspektakel ausgewalzt, das DesignCenter zur "Hall-of-Fame-of-Rock.Linz" umdesignt, kurz - "1000 Jahre Rock in Linz" abgefeiert. So will es das "Amt für fortgeschrittenes Rocktrotteltum", so soll es sein. Und 1000 Jahre Verdammnis all denen Stadtmusikanten, die bis zum Stichtag (31.12.95) nicht wenigstens Waterloo & Robinsons' "Ja, das ist meine kleine Welt" drauf haben.
Ach was, wieder mal nur schlecht geträumt. Muß wohl nur dieser Titel "Rock.Linz 1960 - 95" gewesen sein, der den Alp auf mir reiten ließ. "Rock.Linz 1960 - 95" heißt der Versuch der "Weltbild Inc.", die "Geschichte der Linzer Rockmusikszene" auf Video zu dokumentieren und damit zugleich "die Medienkultur in Linz aufzuzeigen". Und das ist ja durchaus lobenswert und kann ja heiter werden.
Seit Juli 94 haben Thomas Prömer und Alex Jöchtl von CLOU "Die Leute machen viel, und keiner sieht's", meint Thomas Prömer. Jetzt kommt es ans Licht, jetzt können wir es sehen. Und was war das Auswahlkriterium? "Gibt's Material, dann her damit". Und natürlich wollte das Team "objektiv" sein. So wird immens viel gezeigt, alles subsumiert unter "Rock", und das wird mir wahrscheinlich zuviel.
Ebendort findet am 11. März die Premiere von "Rock.Linz 1960 - 95" statt. Als Live-Gäste treten auf: für die Sechziger Jahre - DIE JUPITERS, für die Seventies - MISS MOLLIES FAVOURITES in Originalbesetzung (!) und für die 80er und 90er gleich dazu (denn sie wollen's wieder wissen): SUPERFEUCHT. Wolfgang "Fadi" Dorninger findet als Moderator dafür die richtigen Worte.