BARBARELLA HAT PROBLEME


Die Wollust der Hauskrankenpflege oder:ein Virus trübt den Liebesalltag

Liebe Leserin,

hinterm Wonnemonat Februar, mit seinem Angebot an ausgedehnten Winterspaziergängen, Eislauffreuden und Schlittenfahrten, lauert oft das BÖSE. Das menschliche Unvermögen, sich mit den Temperaturschwankungen zwischen der Wärme vorm Kamin und dem polarem Schrecken vor der Haustüre zu arangieren, zeigt sich häufig im Zurückgeworfen sein auf die Liegestatt, begleitet von "rotznasentriefendem Leid" (Haube aufsetzen!). Aber auch der Fluch einer Epidemie oder ein Virus führen häufig zum Verlust des Lebensfrohsinns. Die Harmonie einer Beziehung wird in jenen Zeiten häufig bedroht durch die steigende Quecksilbersäule medizinischer Errungenschaften. Die sich abzeichnenden Störungen im Beziehungsalltag künden sich bereits im Anfangsstadium mit ihren Symptomen an: Unwillen zur Kommunikation bis hin zur sexuellen Unlust. Spätestens, wenn Du schweißgebadet im Bett "vor-Dich-hin-vegetierst", meine liebe Leserin, und Dein Partner nicht über die nötigen Kenntnisse der Hauskrankenpflege unterrichtet ist, wird jeder "Minischnupfen" zum Beziehungsalptraum.
Ausschlaggebend dafür ist häufig das in "weiser" Voraussicht auferlegte, gegenseitige Annäherungs-und Berührungsverbot zur Vermeidung von "Paralell-Leiden" durch Virusübertragung. Dieses "Sich-aus dem-Weg-gehen" hält jedoch nicht immer, was es verspricht. Gemäßigte Nähe und fürsorgliche Zuneigung könnten wesentlich mehr zur Genesung des erkrankten Gegenübers beitragen (Backen-oder Stirnkuß möglich). In jenen schweren Stunden stünde mit Taten, wie dem Zubereiten von heißer Zitronenlimonade mit Honig, sowie dem liebevollen Anlegen diverser Wickel und Umschläge, einer Besserung nichts mehr im Wege. An dieser Stelle verweise ich auf Essigpatscherl (auch als Essigsockerl bekannt), die für ihre fiebersenkende Wirkung bekannt sind. Häufig jedoch ist dein Partner damit restlos überfordert, und kann gerade noch Besorgungen in der Apotheke zu deiner Zufriedenheit erledigen. Zunehmend gerätst Du in deinem "Bazillenreich" in Vergessenheit, in das Er maximal mit nervtötenden Fragen zur häuslichen Organisation eindringt: "Soll ich einen halben Liter oder einen ganzen Liter Milch besorgen?"
Jetzt liegt es an Dir, liebe Leserin, Ruhe zu bewahren und dadurch dem Fieberthermometer den nächsten Höhenflug zu versagen. Möglicherweise liegt gerade in der "banalen Fürsorglichkeit" deines Partners seine große Stärke, und die Basis für eine harmonische Gemeinschaft. Vielleicht entwickelt ER sich zunehmend von Dr. Seltsam zum TOP-Hauskrankenpfleger mit Spezialgebiet Brustwickel! Dies erfordert natürlich Geduld, die frau in lädiertem Zustand oft nicht aufzubringen glaubt.

Mein Tip:
Fordere auf keinen Fall ein zu hohes Maß an Zuneigungsbedürfnis von deinem Partner, denn wenn ER nicht "Der Wunderheiler" persönlich ist, wird er Dich von deinem Leid nicht erlösen können.
Setze Hoffnung in seine Fähigkeit, seinen Hausverstand vermehrt in die Abläufe des Haushaltes einbringen zu können (vermeide deiner Genesung zuliebe haushaltsorganisatorische Diskurse!).
Du wirst sehen, ER wird Dir auch die Bitte Dich mit "Vick vaporub" zu massieren nicht abschlagen.
Und ungeahnt der Tatsache, daß "Grippigkeit" jegliche Erotik ausschließe, entdeckt Ihr möglicherweise,daß die "Spielarten der Liebe" auch in jenen Ausnahmezuständen sich als sehr facettenreich erweisen können.
Gib Vick vaporub eine Chance!

Bis zum nächsten mal, wenn Barbarella wieder gesund ist ...