Erich Klinger
Was wäre ein Artikel
zum Fahrplanwechsel ohne Nachtrag: Nicht nur IC 502, sondern auch IC
505 bleibt seit Fahrplanwechsel in Micheldorf stehen und fährt dafür
in Spital a. Pyhrn durch. Belustigend dabei die politische Tragweite dieser
Halteverschiebungen (zumindest lt. Markus Ebert/Volksblatt vom 17.6.):
der Bürgermeister von Spital, W. Schürrer, schmollt und wittert
micheldorferische Protektion - unter Zuhilfenahme dunkler Beziehungskanäle
zu Wien (GD ÖBB). Seitens der ÖBB wird argumentiert, es handle
sich bei den Halten in Micheldorf um einen befristeten Versuch, Fahrgastströme
auszuloten, dies auch im Hinblick auf die Landesausstellung 1998 (in die
auch Spital a.P. eingebunden ist). In Ebert's Kommentar "Fernes Wien"
findet ein "oberösterreichischer ÖBB'ler" Erwähnung,
der Anstoß daran nimmt, daß die erwähnten Züge ohnehin
in Kirchdorf stehenbleiben und ein Halt im benachbarten Micheldorf daher
unsinnig sei - was auf Unkenntnis der Fahrpläne schließen läßt,
denn von dieser Logik ausgehend wäre es auch sinnlos, die Züge
in Rohr-Bad Hall und Kremsmünster sowie in den meisten Fällen
in Windischgarsten und Spital a.P. halten zu lassen. Fahrplantechnisch
wäre, meiner Einschätzung nach auch ohne Reisezeitverlängerung,
ein Halt in beiden Orten möglich, irgend so ein Bosnigl dürfte
jedoch großen Spaß daran gehabt haben, Unruhe zu stiften, mir
soll's recht sein. Finales Detail: Auf einen Micheldorfer IC-Halt kommen
6,5 IC-Halte in Spital a.P.
Auch wenn die Formulierung "Zusätzliche Halte" (siehe Westbahn,
1) von mir beim Quellenstudium übersehene Halte nachträglich
einschließt, gebe ich gerne zu, nicht auf Kleinmünchen gekommen
zu sein.
Erneut
ein Abstecher zur Mühlkreisbahn, auch deshalb, weil ich einige
Nachlässigkeiten meinerseits - die Bahnhöfe Aigen-Schlägl,
Haslach und Ottensheim betreffend - korrigieren möchte. Aigen-Schlägl
wird seit 1.6. von den Zugbegleitern (in der Zeit von 5.15 bis 7.15 an
X) mitbetreut, darüber hinaus ist - auch auf den anderen nunmehr unbesetzten
Bahnhöfen - Schweigen am anderen Ende der Leitung angesagt, weil sich
die ÖBB den Luxus des Ankaufs und der Inbetriebnahme eines Anrufbeantworters
(auf dem z.B. die Service-Nummer 0660/311842 aufgesprochen ist) offenbar
nicht mehr leisten können. Dafür ist andernorts genügend
Geld da, um Tunnelprojekte (wie bei Schwanenstadt) durchzudrücken,
deren Sinnhaftigkeit ich in Frage gestellt wissen möchte: einesteils
einer zu geringen Zeitersparnis wegen und vor allem unter dem Aspekt, daß
den durch Wegfall von Brems- und Beschleunigungsvorgängen - in summarischer
Kombination mit einer verkürzten Wegstrecke, die mit höherer
Geschwindigkeit durchfahren wird - zu erzielenden Energieeinsparungen ein
immenser Energieaufwand beim Bau gegenübersteht und eine Amortisierung,
vom Verhältnis Energieeinsparung zu -aufwand ausgehend, nur äußerst
langfristig zu erzielen ist. Auf Kostenebene - unter Berücksichtigung
geringerer Verschleißerscheinungen an Fahrzeugen ein nahezu deckungsgleiches,
aus vielen Teilen zusammenzusetzendes Bild, so sind bw. die Erhaltungskosten
für Tunnelabschnitte kaum geringer anzusetzen als bei in offene Landschaften
eingefügten Abschnitten. Nach dieser verbalen Streicheleinheit für
die Freunde der Umnachtung beim Fahren ein Blick zurück in die Gegenwart
des Bahnhofes Haslach. Auch dieser Bahnhof wird, sobald der Umbau der Schrankenanlage
erfolgt ist, zum unbesetzten Bahnhof. Ottensheim, derzeit noch mit einer
zu 90% kommerzielle Aufgaben versehenden Geschäftsführerin besetzter
Bahnhof (seit Anfang Juni nur mehr an Werktagen), wird nach Umsetzung des
in Ausarbeitung befindlichen Bahnsteig-Konzeptes spätestens in einem
Jahr gleichfalls in einen unbesetzten Bahnhof umgewandelt. Zu Lasten des
Fahrpersonals, insbesondere der ZugbegleiterInnen, aber auch des Personals
an der Personenkassa in Urfahr, könnte eine Kommentierung der bereits
erfolgten und bevorstehenden Einsparungen lauten.
Zwischen Rohrbacher Bundesstraße und Haltestelle Kleinzell ist der
Bau eines großen Pendlerparkplatzes geplant, diese sinnvolle Maßnahme
ist jedoch nicht ganz frei vom schalen Beigeschmack einer längerfristig
möglichen Einstellung des (Gesamt-)Verkehrs im Streckenabschnitt Neufelden-Aigen.
In den nächsten Jahren wird sich herausstellen, ob die ÖBB ein
tatsächliches Interesse an der Aufrechterhaltung des Betriebes auf
der gesamten Strecke haben, was sich auch daran zeigen wird, wie weit längst
fällige streckenbauliche Arbeiten zur Umsetzung kommen. Es spricht
nicht für den Zustand der Strecke, wenn in einer Steigung - am Rohrbacher
Berg - eine Langsamfahrstelle eingerichtet werden muß. Das zweifelsfrei
vorhandene Geld für Investitionen fließt - davon sind sehr viele
Strecken betroffen - großteils in den Ausbau der Hauptbahnen ersten
Ranges (auch hier mit unterschiedlicher Gewichtung), die verbleibenden
Schienenwege werden, je nach Beanspruchung und Wichtigkeit, nach Maßgabe
der Mittel versorgt, was nichts anderes ausdrückt als daß vielerorts
nur soviel getan werden kann, wie nötig ist, um einen sicheren Betriebsablauf
zu gewährleisten. Auf die Praxis bezogen heißt das oftmals,
daß Langsamfahrstellen eingerichtet werden, deren Beseitigung bestenfalls
mittelfristig abzusehen ist. Für kurzfristige Maßnahmen fehlt
meistens das Geld.
Seit 1. Juni werden - nach einer einjährigen schildlosen Umstellungsphase
- auch auf der Mühlkreisbahn die Züge mit den im Vorjahr eingeführten
Zuglaufschildern aus imprägniertem Karton versehen, die als Ersatz
für die außen am Zug angebrachten, großen Zuglaufschilder
aus Metall in Umlauf gebracht wurden, vermutlich auch aus Personalkostengründen,
weil das Auswechseln, Umdrehen bzw. Einsetzen der allzu handlichen Zuglaufschilder
dem Aufgabenbereich der Zugbegleiter zugeordnet wurde. Positiver Nebeneffekt
der (Wieder-)Einbindung der Mühlkreisbahn in das Zuglaufschildersystem:
zumindest in den ersten Wochen regelmäßig an meinen Fenstern
vorbeifahrende Züge, deren Beschilderung das entgegengesetzte Fahrziel
auswies.
Falls es zu einer - vorerst innerbetrieblichen, in weiterer Folge die Anliegergemeinden
einschließenden - Einigung bezüglich Finanzierung kommt, könnten
ab Ende Mai nächsten Jahres zwei zusätzliche Zugpaare verkehren
(Linz-Urfahr - Rottenegg u. retour, Linz-Urfahr ab 21.20 und 22.20).
Im Bahnhof Linz-Urfahr ist seit Fahrplanwechsel je ein Fahrdienstleiter
für den Streckenabschnitt Linz-Rottenegg und für den Zugleitbetrieb
im Abschnitt Rottenegg - Aigen-Schlägl zuständig. Das Service-Telefon
wird vom Personal der Personenkassa in Urfahr mitbetreut, die Bedienung
des Telefons erfolgt daher unter Anbindung an die Öffnungszeiten der
Personenkassa.