Susanne Rasser |
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Rudolf Lasselsberger |
Der Vater - ein Bauer, Mutter - dazugehörig, eigene Sprache, die eigene Sau, frühjahrs viele, wollige Katzen, zum Spielen und Erschlagen. Zuviel an Arbeit, zuviel Heu im Schober, keine Umkehrmaschine. Auf Moos und Sand weit geträumt, ich erwache gerne, gierig nach Widerspruch. Ich beiße den Frost, trete auf, manchmal zu hart - und meine Arbeit fordert, nimmt mich - auf den Arm. Dein Hof geht zu Grunde, rutscht den Hang hinab, talauswärts - versickert. Der Berg treibt. Dein Haus verpachtet, entrümpelt, von Fremden besessen - die verkaufen uns für dumm. Kaminrote, nasse, warme Erde, trag ich im Schuh - zwischen Haut und Leder. Ich gehe weiter, manchmal zu weit, das Erstaunen trägt, treibt voran, dann bewegt sich die Erde - im Schuh. |
EIN WIENER WUNDER |
Aus AN / DENKEN, Gedichte, 1996
Susanne Rasser: 1965 in Rauris geboren, lebt in
Rauris; Veröffentlichungen: 1988 Auf Grund, Lyrik
& Kurzprosa, vergriffen 1992 Halbierung, Lyrikband, Verlag IKS Salzburg
Lyrikmusik, Tonträger, PANSOUND Gütersloh |
Aus: ES IST ALS HÄTT DIE SONNE 12 Gedichte und 3 Fotos, Edition GOLDSCHLAG 1996 Rudolf Lasselsberger: Lebt in St. Leonhard am Forst
und Wien. |