In der Anschauung vom Mann liegt der Schwerpunkt des Pessimismus. In der Niederkritisierung des Mannes gipfelt die einzig wahre und richtige Weltbeleuchtung.

DR. HELENE VON DRUSKOWITZ
Zitate aus: Der Mann als logische und sittliche Unmöglichkeit und als Fluch der Welt. Kore Verlag, Freiburg 1988

Dr. Helene von DruskowitzSeiner Beschaffung zufolge ist der Mann seiner Gefährtin unwürdig, ein Ehehindernis und nicht ein Bindeglied. Er paßt überhaupt nicht in den Rahmen der vernunftbegabten Welt. Denn er ist zu roh und lügnerisch, sein Denken zu lückenhaft und weitschweifig, seine äußere Häßlichkeit zu eklatant, als daß er das Leben taktvoll zu beherrschen vermöchte.

Das Gesamtbild von Gott ist ein erbärmliches männliches Machwerk, voll von Schädlichkeit, insbesonders für die Frauenwelt, deren Entwicklung dasselbe stets ungemein gehemmt hat.

Der Mann führt höchst unbescheidenerweise überall das große Wort und ist das schnatterhafteste aller Lebewesen. Was in dieser Beziehung an Frauen wahrgenommen wird, ist nichts als schwaches Zirpen und Lallen. Es fehlt sogar sehr auffallend an der Partizipierung der Frauen in den täglichen Geschäften und in den öffentlichen Dingen, weshalb die Welt- und Tagesgeschichte, weil hauptsächlich von Männern ausgefüllt, den bekannt öden Eindruck macht. Die gesamte Historie ist, mit geringen Ausnahmen, einfach "Männergeschichte" und deshalb roh bis zum äußersten und ein schlechtes Vorbild.

Alle Behauptungen, die ich gezwungen bin, gegen das männliche Geschlecht, dessen Aspirationen und Werke zu schleudern, beruhen auf Wahrheit. Sie können der schärfsten Kritik unterworfen werden, und werden sich dennoch als stichhaltig erweisen.

Auch verhältnismäßig geringere Fehler und Eigentümlichkeiten haben ihren Sitz in der männlichen Art. Es wäre denn, daß die gemeine männliche Veranlagung von den Frauen benutzt würde, die Männer selbst in das Vordertreffen zu schicken und sie derart zu beschämen. daß der Teufel sich darüber zu Tode lachen würde. Man bedenke nur, daß die Männer die Begründer der Tagesblätter, der Winkelklatschorgane, der Modejournale und der gemeinen Kolportageliteratur sind, und man wird mich verstehen. Hierzu kommt eine wahrhaft viehische Lust des männlichen Geschlechtes an Sport, Vergnügungen und Spielen aller Art Demnach unterliegt die Einrichtung des Mannes derart der philosophischen Kritik, so daß das blödeste Tier sein moralischer Führer sein könnte.


April 97
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