"Von Wölfen und Zicklein"
KAPU BANDPOOL-SAMPLER
"AUFMACHEN!"
"AUFMACHEN!" sagte der Wolf und lachte sich ins Pfötchen.
Die armen Geißlein, unbescholten und naiv, ließen den Wolf ein,
nicht ahnend, daß der Recke Böses im Schilde führen könnte
... Nur das kleinste, gebrechlichste Zicklein, durch Hierarchien und unsoziale
Intrigen geschwächt, wußte, daß der Wolf nie etwas Gutes
im Sinne haben würde und versteckte sich im Untergrund. "Was brauche
ich den bösen Wolf als Freund, wo er mich doch über kurz oder
lang mit Haut und Haar verspeisen wird", dachte sich das Zicklein und
lachte sich ins Hüflein.
Der KAPU-Bandpool versteht sich als Interessensgemeinschaft oberösterreichischer
MusikerInnen. Eine der Grundabsichten dieses Projektes ist es, für
vor allem junge Bands eine Infrastruktur aufzubauen, die es ermöglicht,
eigenständig Konzerte zu organisieren und Tonträger zu produzieren.
Ein erster, bereits gesetzter Schritt war es, alle nötigen Daten -
Studios, Labels, Presswerke, Auftrittsmöglichkeiten usw. - zu sammeln
und festzuhalten. Diese Daten sind nun weltweit über Internet unter
der Adresse http://www.silverserver.co.at/skug/hotel/kapu/kapu.htm
abrufbar, um auch anderen, nicht im Bandpool organisierten Gruppen, besagte
Informationen zugänglich zu machen bzw. MusikinteressentInnen weltweit
einen Einblick in die österreichische Musiklandschaft zu bieten.
Weiters sind Informationen über die im Bandpool organisierten Bands
abrufbar. Somit haben etwa VeranstalterInnen die Möglichkeit, via Internet
diese Bands zu kontaktieren bzw. Bandinfos und Hörproben abzurufen.
Mit dem Zeitschwerpunkt 1996 versuchten wir, Teile der Homogenität
und Qualität der Linzer/OÖ-Subkulturszene auf der BANDPOOL-CD
"AUFMACHEN!" festzuhalten. Als Triebfeder könnte das 1992
realisierte 7INCH12 Projekt gesehen werden, das in dem CD-Sampler "DICHTMACHEN"
gipfelte. "AUFMACHEN" als Pendant in zeitlichem Verzug? Wohl kaum:
mit dem Versuch, Bands die Möglichkeit zu geben in der KAPU aufzunehmen
bzw. im Rahmen der Bandpool-Infrastruktur zu agieren, scheinen wir einen
wichtigen Schritt weitergegangen zu sein. Identität als Teil von Qualität,
Selbstbewußtsein als Mittel zum Zweck!
... "AUFMACHEN!" als musikalische Situationsaufnahme des Jahres
´96 und als Hufschlag in die Fresse von Wölfen und kollaborierenden
Zicklein.
Dieter