Der
das ganze Jahr über aktive Zirkus ist an der Museumstraße 7a beheimatet. Etwas
versteckt in einem Hof befindet sich der Eingang in die Welt der Artisten,
Clowns und Akrobaten. Bereits im Alter von vier Jahren schnuppern Interessierte
Zirkusluft. Es gibt drei Gruppen. Zu den "Mini- Sobinis" gehören die Vier-
bis Sechsjährigen. "Wir stellen den Kindern Kostüme, Jonglierutensilien, Einräder,
Schminksachen, einige Tricks und Anregungen zur Verfügung, der Rest ist ihrer
Kreativität überlassen", erzählt die Montessori- Pädagogin Monika Schöllhammer.
Die "Midi- Sobinis", Kinder im Volksschulalter, sind eine integrative Gruppe.
Die "Maxi- Sobinis" sind 10 bis 16 Jahre alt. Geprobt wird einmal in der Woche,
die Kleinen am Dienstag, die Grundschüler am Mittwoch, die Jungartisten am
Donnerstag.
Monika Schöllhammer und Lebensgefährte Roland Penzinger, übrigens ein aktiver Clini Clown, gründeten vor drei Jahren den mobilen Mitmachcircus. Die Idee keimte schon früher. Roland packte das Jonglierfieber, mit Tochter Jasmin übte er im privaten Garten. Nachbarkinder gesellten sich fasziniert dazu, der Kinderzirkus war geboren. Für die kalte Jahreszeit bedurfte es eines wetterfesten Quartiers. Mit einer gehörigen Portion Idealismus, Mut und Engagement mieteten sie Räumlichkeiten an der Museurnstraße. Die Halle war in einem erbärmlichen Zustand Monatelage Renovierungsarbeiten waren notwendig, um aus dem feuchten Gemäuer geeignete Räumlichkeiten zu schaffen. Mit Eigenkapital finanziert und mit Unterstützung von freiwilligen Helfern entstanden die Manege, eine Schwarzlichtbühne, Kostüme- und Requisitenraum, Büros, Küche und Aufenthaltsraum. Die Räume werden auch vermietet.
Heute hat der Verein über 100 Mitglieder. Ein Team aus Pädagogen, Physiotherapeuten, Kindergärtnerinnen, Künstlern und Musikern eröffnet den Kindern und Jugendlichen eine Welt voll Fantasie und Abenteuer. Und das in einem sehr familiären Ambiente. Die Arbeit im Zirkus wirkt sich positiv auf die Entwicklung von Kindern aus. Sie fördert die motorischen Fähigkeiten, sie kommen mit Theater in Berührung und lernen, wie wichtig Gemeinschaft ist. "Im Zirkus stehen alle auf einer Ebene, sind als Artisten gleichwertig. "Unsere' Mädchen und Buben haben keine Berührungsängste", erzählt Roland Penzinger.
Die Sobinis sind ein mobiler Mitmachzirkus. Mit dem 44 Jahre alten roten Feuerwehrauto fahren sie bepackt mit Zirkuszelt und Requisiten überall hin, wo sie eingeladen werden. In ein- oder mehrtägigen Aktionen bringen sie den Zirkus näher, machen ihn erlebbar. Die jungen Artisten treten unter anderem am Pflasterspektakel auf, zeigen sich am Urfahraner Markt und sind gern gesehene Gäste in Seniorenheimen. Im Vorjahr besuchten sie zwei Wochen die Landes- Pflegeanstalt Schloss Cumberland in Gmunden. Die gemeinsame Arbeit mit den Bewohnern und die Aufführung waren ein großer Erfolg. Ein Patient entdeckte sein Talent fürs Trommeln und besucht nun einen Trommelworkshop. Ein an- derer Heimbewohner entwarf dem Zirkus während ihres Aufenthaltes einen elektrischen Tellerdrehstab. In Zukunft will das engagierte Team Kontakt mit anderen Kinderzirkussen aufnehmen, ein internationales Netz aufbauen. Am 9. April kann sich ein breites Publikum von Geschick und Fantasie der jungen Artisten verzaubern lassen. Die Sobinis geben eine Vorstellung im Zelt des Zirkus Elf! Althoff Jacobi, der in Linz gastiert.
1998
erhielt der Verein den mit 20000 Schilling dotierten Preis der Stadt Linz
für integrative Jugendarbeit. Seit etwa einem Jahr werden auch Kurse für Erwachsene
angeboten. Montags findet um 20 Uhr ein offenes Jongliertraining statt. Die
Palette an angebotenen Kursen ist breit, vom Luftballonmodellieren und Schminken
über Didgeridoo, Clownerie, Diabolo, kreativer Tanz und Babyzirkus bis zum
Zirkusluftschnuppern für die ganze Familie. Im Sommer finden zwei Ferienlager
für Kinder statt Interessierte können sich unter der Linzer Telefonnummer
77 06 24 oder auf der Homepage http://www.servus./circus-sobini informieren.
Die Mitgliedschaft kostet pro Familie und Jahr 333 Schilling. Neue Zirkus
freunde sind jederzeit willkommen. Für jede Unterstützung sind die Sobinis
dankbar. Denn trotz der Subventionen von Stadt und Land ist die finanzielle
Lage eher angespannt.